23. Juni 2015
Der Grundschule einen Bärendienst erwiesen
Bilanz einer Presseaktion: Kinder und Eltern verunsichert, Schule und Schulträger Gemeinde Kall beschädigt, Mitarbeiter betroffen und Politik vergrätzt.
Am 09.06.2015 fand im Rahmen einer Sitzung des Sozial- und Schulausschusses eine Begehung der Grundschule Kall statt, welche vordergründig zur Inspektion von Schäden am Schulgebäude dienen sollte. Hintergrund der Begehung ist aber anscheinend vielmehr die Diskussion um die zukünftige Nutzung des Kaller Hauptschulgebäudes, welches nicht wie angedacht zu einer Gesamtschule ausgebaut werden kann, nachdem die Zahl der Anmeldungen hierfür nicht ausreichte. Dass das Hauptschulgebäude dennoch nicht auf Dauer leer stehen soll, ist allen Verantwortlichen in der Politik klar und daher wird seit Monaten intensiv und gemeindeübergreifend an Lösungen gearbeitet.
Bereits Mitte März bat die Schulleiterin der Grundschule die Verwaltung und Fraktionen um einen Umzug in die Hauptschule. Wir haben diese Bitte damals nicht abschlägig beschieden, sondern auf die laufenden Bemühungen hingewiesen. Im Rahmen eines neuen und umfangreichen Gesamtkonzepts für die Gemeinden Hellenthal, Schleiden und Kall wurde gemeinsam folgendes Schulstandort-Konzept entwickelt: eine gemeinsame Gesamtschule in Scheiden und ein Umzug des Förderschul-Zweckverbands Schleiden in die leerstehende Hauptschule nach Kall.
Falls dieses Modell nicht verwirklicht werden kann, ist ein Umzug der Grundschule möglich. Die offensichtliche Strategie der Schulleiterin und der Antragsteller dieser Begehung war es, eine möglichst hohe Zahl an Schäden und Mängeln aufzufinden, um durch diese Skandalisierung Druck für einen Umzug aus finanziellen Erwägungen heraus aufzubauen. Das wird von einigen Politikern in Kall offensiv unterstützt, welche sich dahingehend äußern, dass man keine fremde Schule in Kall wünsche und stattdessen das Grundschulgebäude lieber leer stehen ließe oder auch einen Abriss in Erwägung zöge. Die Schulleitung hat in den vergangenen Jahren alle anderen Fraktionen bezüglich solcher Baumängel nie eingebunden. Auch in den laufenden Sitzungen des Schulausschusses, an der die Schulleitung immer teilnimmt und ein Rederecht hat, gab es keine Hinweise dazu.
Leider muss konstatiert werden, dass diese Art von Öffentlichkeitsarbeit der Sache einen Bärendienst erwiesen hat. Kinder und Eltern wurden unnötig verunsichert: „Ist unsere Grundschule wirklich so schlimm, wie es in der Presse stand?“ Nein! Die Kaller Grundschule ist eine gute Schule und leistet gute Arbeit! Diese zentrale Botschaft wurde geopfert, um Politik auf dem Rücken von Kindern und Eltern zu machen. Das ist der Skandal, nicht der Instandhaltungsbedarf eines jahrzehntealten Großgebäudes.