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GRÜNE Kall

Zukunft entscheidet sich hier.

  

  

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Unser Programm zur Kommunalwahl 2025

MACHT HEUTE, WAS MORGEN ZÄHLT

Liebe Kallerinnen und Kaller,

am 14. September entscheiden Sie mit Ihrer Stimme, welchen Weg Kall in Zukunft gehen wird: ob wir gemeinsam den mutigen Weg in eine nachhaltige und damit lebenswerte Zukunft gehen oder ob wir im Stillstand verharren. Wir GRÜNE bieten Ihnen ein klares Programm für ein lebenswertes Kall – heute und für kommende Generationen.

Die Klimakrise ist längst bei uns angekommen. Die verheerenden Starkregenereignisse 2016 und 2021 und die frühe Hitzewelle dieses Jahres sind deutliche Warnzeichen. Gleichzeitig spüren wir den Einfluss globaler Krisen wie dem Krieg in der Ukraine, der auch in Kall spürbare Auswirkungen hat - von steigenden Energiekosten bis zur Integration geflüchteter Menschen.

Die Herausforderungen sind groß. Gemeinsam können wir sie bewältigen. Wir GRÜNE stehen für einen ehrlichen Dialog, für das Benennen von Problemen und für das gemeinsame Finden von Lösungen. Wir wollen keine Politik der leeren Versprechungen. Wir wollen konkrete Schritte für ein zukunftsfähiges Kall gehen.

In jeder Krise liegen auch Chancen, denn wir Menschen sind lern- und anpassungsfähig. Unser Programm zeigt auf, wie wir Kall zukunftsfest machen wollen. Eine grüne Zukunft ist sozial ausgewogen, ökologisch verantwortlich, finanziell solide und immer menschlich.

Macht heute, was morgen zählt! Das ist unser Auftrag an uns selbst und unsere Einladung an Sie.

  • Sprechen Sie uns an – bei Veranstaltungen, auf dem Markt oder direkt per E-Mail
  • Bringen Sie Ihre Ideen ein – bei unseren offenen Treffen jeden ersten Donnerstag im Monat.
  • Unterstützen Sie uns durch Ihre Stimme am 14. September, durch Ihr Engagement für ein grünes Kall.
  • Lassen Sie uns gemeinsam handeln, bevor es zu spät ist. Für ein Kall, in dem wir im Einklang mit der Natur leben. Für ein Kall, das sorgsam mit den natürlichen Ressourcen umgeht. Für ein Kall, in dem auch unsere Kinder und Enkelkinder gut leben können.

Die Zeit ist reif für mehr grüne Politik in Kall!

 Ihre Kandidatinnen und Kandidaten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für den Gemeinderat Kall

Liebe Kallerinnen und Kaller,

am 14. September entscheiden Sie darüber, welchen Weg unsere Gemeinde in Zukunft geht. Lassen Sie uns gemeinsam gestalten, was morgen zählt!

Die Herausforderungen unserer Zeit sind komplex, dennoch sind sie lösbar. In dem vorliegenden Wahlprogramm zeigen wir Ihnen, wie wir von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN uns die Zukunft unserer Gemeinde Kall vorstellen. Sie soll ökologisch verantwortungsvoll, sozial gerecht und wirtschaftlich tragfähig sein. Für uns ist Kommunalpolitik kein Ort für Symbolpolitik oder kurzfristige Prestigeprojekte, sondern ein Raum, in dem konkrete Lösungen entwickelt und mutige Entscheidungen getroffen werden. Dabei setzen wir nicht auf billigen Populismus, der einfache Lösungen propagiert, sondern auf durchdachte und tragfähige Lösungen!

Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist dabei kein Nebenschauplatz. Er ist die Grundlage aller unserer politischen Entscheidungen. Nur wenn wir Klima, Artenvielfalt und Ressourcen erhalten, bleiben unsere Dörfer für heutige und kommende Generationen lebenswert. Deshalb setzen wir auf einen aktiven Natur- und Klimaschutz vor Ort, der ökologische Stabilität mit lokaler Verantwortung verbindet.

Mobilität denken wir ganzheitlich und beziehen die Bedürfnisse aller Menschen ein. Wir stehen für sichere Wege, klimagerechte Fortbewegung auch im ländlichen Raum und ein Miteinander im Straßenverkehr, das von Rücksicht und Vernunft geprägt ist. Die Verkehrswende ist für uns kein Verzicht, sondern eine Chance für mehr Lebensqualität, Teilhabe und Zukunftsfähigkeit.

Wohnen darf kein Luxus sein. Wir kämpfen für bezahlbaren Wohnraum, starke Dorfgemeinschaften und generationengerechte Lebensmodelle. Für uns bedeutet Zusammenleben Vielfalt anerkennen, Gemeinsinn stärken. Sie alle sollen sicher sein, in Kall ein Zuhause finden zu können, unabhängig von Alter, Herkunft oder Einkommen.

Unsere Verwaltung soll verlässlich, modern und bürgernah werden. Digitalisierung, Kooperation und nachhaltige Haushaltsführung sind für uns keine leeren Schlagworte. Es sind konkrete Werkzeuge für eine enkeltaugliche Gemeindepolitik. Wir stehen für eine öffentliche Hand, die mit Augenmaß wirtschaftet. Wir brauchen langfristige Planungen und Investitionen in die Zukunft, statt Probleme zu verschieben.

Zudem wissen wir, dass eine starke lokale Wirtschaft unverzichtbar ist. Auch diese kann nur zukunftsfähig sein, wenn sie ökologisch tragfähig, sozial gerecht und regional verankert ist. Wir wollen gute Arbeit vor Ort, kurze Wege, sichere Ausbildungsplätze und neue wirtschaftliche Impulse. Sämtliche Gewerbe von Handwerk über Tourismus bis zu klimaneutraler Energieversorgung müssen gestärkt werden.

All diese Felder greifen unweigerlich ineinander. Nur wenn wir sie gemeinsam denken, entsteht ein zukunftsfähiges Ganzes. Wir von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN trauen Kall mehr zu und wir trauen auch Ihnen mehr zu. Geben Sie uns Ihre Stimme für mehr Mitgestaltung, mehr Beteiligung und mehr Verantwortung für das, was wir alle Heimat nennen.

Mit Ihrer Stimme am 14. September geben Sie nicht nur uns den Auftrag zur Umsetzung dieses Programms. Sie geben vor allem ein starkes Signal für den Aufbruch in eine gerechte, ökologische und solidarische Zukunft unserer Gemeinde.

Die Zukunft beginnt hier. Die Zukunft beginnt jetzt.

Macht heute, was morgen zählt.

 Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unseren Wahlprogramms!

Die Nordeifel ist geprägt von ausgedehnten Wäldern, artenreichen Wiesen, klaren Bächen und einer einzigartigen Kulturlandschaft, die über Jahrhunderte im Einklang mit der Natur gewachsen ist. Diese Vielfalt macht unsere Region nicht nur ökologisch besonders wertvoll, sondern bietet auch den Menschen in Kall ein hohes Maß an Lebensqualität. Wir brauchen diese Räume als Orte der Erholung, als Heimat traditionsreicher Land- und Forstwirtschaft und als Rückzugsgebiete in einer zunehmend verdichteten Welt. Die intakte Natur ist für viele Menschen identitätsstiftend und „natürlich“ Teil ihres Alltags. Sie bietet nicht nur Lebensraum für eine bemerkenswerte Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen, sondern auch für uns Menschen. Wir brauchen sie heute und in der Zukunft.

Der Natur- und Umweltschutz in unserer Gemeinde steht vor erheblichen Herausforderungen. Der Anteil ungenutzter Naturwälder im Kaller Gemeindewald liegt derzeit bei rund fünf Prozent. Das ist deutlich zu niedrig, um die Artenvielfalt dauerhaft zu sichern und den Wald als klimastabilisierenden Lebensraum zu stärken. Gleichzeitig fehlt es weiterhin an einem wirksamen Hochwasserschutz. Die Flutkatastrophe im Juli 2021 hat auf dramatische Weise gezeigt, wie verwundbar wir sind. Sie hat uns gezeigt, wie dringend Maßnahmen zum Rückhalt und zur naturnahen Steuerung von Wasser notwendig sind. Hinzu kommt der anhaltend hohe Flächenverbrauch in unserer Gemeinde. Neubaugebiete, Straßen und versiegelte Flächen belasten Böden und verringern die natürliche Versickerung. Die Überflutungsgefahr wird dadurch zusätzlich erhöht. Ein Kurswechsel ist längst überfällig. Nur so können wir für den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen und damit für die Sicherheit der Menschen in Kall arbeiten.

Das sind die konkreten und umsetzbaren Maßnahmen, mit denen wir GRÜNE den Klima-, Umwelt- und Naturschutz in Kall wirksam voranzubringen wollen.

  • Resilienz stärken: Der Naturwaldanteil im Gemeindewald soll auf mindestens zehn Prozent erhöht werden, um natürliche Waldentwicklungen zuzulassen und die ökologische Resilienz zu stärken.
  • Artenschutz fördern: Ein zusammenhängendes Biotopverbundsystem mit Hecken und Gehölzstreifen soll Lebensräume vernetzen und den Artenschutz fördern.
  • Lebensräume schaffen: Brachliegende Gemeindegrundstücke wollen wir durch Blühflächen und Streuobstwiesen ökologisch aufwerten.
  • Neubaugebiete begrenzen: Gleichzeitig treten wir entschieden gegen eine weitere Versiegelung von Flächen ein. Die Weiterentwicklung bestehender Ortslagen hat Vorrang vor neuen Baugebieten am Ortsrand.
  • Erneuerbare Energien fördern: Beim Klimaschutz setzen wir auf den konsequenten Ausbau erneuerbarer Energien: Photovoltaik auf Dächern, ein Bürgerwindpark mit Mehrheitsbeteiligung von Gemeinde und Bevölkerung sowie eine regionale Biogasanlage sind zentrale Vorhaben. Ein kommunaler Stromtarif und eine vorausschauende Wärmeplanung sollen die Energiewende sozial und bezahlbar gestalten und die Versorgungssicherheit erhöhen.
  • Renaturierung und Hochwasserschutz: Durch die Renaturierung von Bächen und die Wiederherstellung von Überflutungsflächen schaffen wir zudem klimaresiliente Strukturen und leisten aktiven Hochwasserschutz.
  • Hitzeschutz in Wohngebieten: Mit den zunehmenden Hitzewellen infolge des Klimawandels wird der Schutz vor extremen Temperaturen in Wohngebieten zu einer zentralen Herausforderung. Besonders dicht bebaute Ortsteile leiden unter dem sogenannten „Urban Heat Island“-Effekt, bei dem sich Beton und Asphalt tagsüber stark aufheizen und nachts kaum abkühlen.
    Um dem entgegenzuwirken, sind gezielte Maßnahmen notwendig. Begrünte Dächer und Fassaden verbessern nicht nur das Mikroklima, sondern steigern auch die Lebensqualität. Bäume spenden Schatten und kühlen durch Verdunstung. Die Entsiegelung von Flächen schafft Raum für Regenwasser und reduziert die Aufheizung. Auch helle Fassadenfarben und gute Dämmung tragen dazu bei, die Innenräume angenehm temperiert zu halten.
    Städte wie Wien und Freiburg zeigen, wie durch kluge Stadtplanung und Bürgerbeteiligung effektiver Hitzeschutz gelingen kann. Förderprogramme für Begrünung und nachhaltiges Bauen unterstützen Hausbesitzer und Mieter gleichermaßen.
    Hitzeschutz ist keine Luxusmaßnahme, sondern eine Notwendigkeit. Politik, Stadtplanung und Bürger müssen gemeinsam handeln, um Wohngebiete zukunftsfähig und lebenswert zu gestalten.

 Ein gesunder Wald ist ein starker Verbündeter im Kampf gegen den Klimawandel. Naturwälder, also dauerhaft sich selbst überlassene Waldflächen, zeichnen sich durch hohe Biodiversität, stabile Ökosysteme und eine starke Klimawirkung aus. Derzeit liegt der Naturwaldanteil im Kaller Gemeindewald bei nur rund fünf Prozent. Wir setzen uns dafür ein, diesen Anteil schrittweise auf mindestens zehn Prozent zu erhöhen. Damit folgen wir den Empfehlungen der nationalen Biodiversitätsstrategie. Die ausgewiesenen Flächen sollen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen werden, um dort eine ungestörte Waldentwicklung zu ermöglichen. Solche Naturwaldflächen dienen als Rückzugsraum für seltene Tier- und Pflanzenarten und wirken langfristig stabilisierend auf das gesamte Waldökosystem. Dies ist eine konkrete Schutzmaßnahme im Hinblick auf künftige Trockenperioden und zu erwartende Sturmschäden.

Viele Tier- und Pflanzenarten sind heute durch zerschnittene Landschaften isoliert. Um den genetischen Austausch zu sichern und das Überleben von Arten zu ermöglichen, braucht es zusammenhängende Lebensräume. Wir wollen in Kall gezielt ein Biotopverbundsystem aufbauen, indem wir zwischen bestehenden Wald-, Wiesen- und Gewässerflächen neue Hecken und Gehölzstreifen anlegen. Diese Landschaftselemente dienen nicht nur der ökologischen Durchlässigkeit, sondern bieten zugleich Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten, Vögel und Kleinsäuger. In Zusammenarbeit mit Landwirtinnen, Grundstückseigentümerinnen und der Forstverwaltung sollen geeignete Flächen identifiziert und Fördermittel akquiriert werden. Der Biotopverbund ist ein aktiver Beitrag zum Artenschutz und ein sichtbares Zeichen für den Wert naturnaher Strukturen.

Gemeindeeigene Flächen, die derzeit ungenutzt, versiegelt oder pflegeintensiv sind, bieten großes Potenzial für ökologische Aufwertung. Wir setzen uns dafür ein, geeignete Areale in artenreiche Blühwiesen oder Streuobstwiesen umzuwandeln. Diese Flächen fördern die Insektenvielfalt, insbesondere die der Wildbienen und Schmetterlinge, und tragen zur ökologischen Vernetzung im Siedlungsraum bei. Streuobstwiesen kombinieren ökologischen Nutzen mit regionaler Obstproduktion und können leicht in Bildungsprojekte, Patenschaftsprogramme oder Ernteaktionen eingebunden werden. Durch gezielte Pflege, Verzicht auf Pestizide und die Auswahl standortgerechter Pflanzenarten entstehen langlebige, naturnahe Flächen mit hohem Mehrwert für Natur, Klima und Bevölkerung

Jede neu versiegelte Fläche verschlechtert die natürliche Wasserspeicherung, zerstört Lebensräume und heizt das Mikroklima auf. Wir von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN setzen uns deshalb für einen konsequenten Stopp weiterer Flächenversiegelung ein. Neubaugebiete im Außenbereich sollen nicht weiter ausgewiesen werden. Unser Fokus liegt stattdessen auf der Sanierung, Aktivierung und Nachverdichtung bestehender Siedlungsstrukturen. Gleiches gilt für Verkehrsprojekte. Erhalt und ökologische Optimierung müssen Vorrang vor dem Ausbau haben. Zusätzlich wollen wir verbindliche Regelungen schaffen, die bei langfristig ungenutzten Flächen Zwischennutzungen zur ökologischen Aufwertung ermöglichen. Diese lassen sich als Blühstreifen oder temporäre Gemeinschaftsgärten sinnvoll nutzen. So stärken wir die Lebensqualität, sichern die Biodiversität und tragen aktiv zum Hochwasserschutz bei.

Um Natur und Landschaft zu bewahren, setzen wir klar auf Innen- vor Außenentwicklung. Das heißt im Klartext, dass wir die bestehenden Potenziale in den Dörfern nutzen, bevor neue Baugebiete an den Ortsrändern entstehen. Dazu zählen die Aktivierung von Baulücken, die Umnutzung leerstehender Gebäude und die energetische Sanierung von Altbestand. Auch eine maßvolle Nachverdichtung, beispielsweise durch mehrgeschossigen Wohnbau an geeigneten Stellen, kann zur Schaffung von Wohnraum beitragen, ohne neue Flächen zu beanspruchen. Wir fordern ein systematisches Management gegen Leerstand von Wohnraum und gezielte Förderprogramme, um private Eigentümerinnen zur Reaktivierung zu motivieren. So erhalten wir Kalls dörfliche Struktur, vermeiden Zersiedlung und stärken den Zusammenhalt in unseren Ortskernen.

Mit dem Bürgerwindpark auf dem Wackerberg wollen wir die Energiewende in Kall demokratisch und regional verankern. Vorgesehen ist die Errichtung von drei bis fünf modernen Windkraftanlagen an einem Standort mit guter Windverfügbarkeit und geringer Beeinträchtigung von Mensch und Natur. Mindestens 51 % der Anteile sollen in der Hand der Bürgerinnen und Bürger oder im Besitz der Gemeinde liegen. So lassen sich finanzielle Beteiligung, Transparenz und lokale Wertschöpfung sicherstellen. Die Pachteinnahmen sowie feste Gewinnanteile aus dem Windpark sollen in einen kommunalen Klimafonds fließen, aus dem weitere Nachhaltigkeitsprojekte finanziert werden. Möglich sind hier vor allem Energieberatung, Gebäudesanierung oder Mobilität. Durch die direkte Teilhabe der Bevölkerung wird nicht nur die Akzeptanz gefördert, sondern auch eine faire Verteilung der ökologischen und ökonomischen Vorteile ermöglicht.

Die Errichtung einer kommunalen Biogasanlage in Kall soll ein zentraler Baustein einer nachhaltigen Energieversorgung werden. Ziel ist es, organische Reststoffe wie Klärschlamm und Gülle aus der Region in einem geschlossenen Kreislauf zu verwerten und daraus lokal Strom und Wärme zu erzeugen. Durch diese Form der energetischen Nutzung landwirtschaftlicher Nebenprodukte werden fossile Energieträger ersetzt und gleichzeitig Emissionen reduziert, die bei der unkontrollierten Lagerung und Ausbringung von Gülle entstehen würden. Die Nutzung regionaler Ressourcen stärkt zudem die lokale Wirtschaft und verringert Transportaufwände. Die Biogasanlage soll so ausgelegt sein, dass sie in das kommunale Wärmekonzept eingebunden werden kann. Sie kann zur Versorgung öffentlicher Gebäude oder Nahwärmenetzen beitragen.

Natürliche Gewässer prägen unsere Landschaft, wenn man sie lässt. In der Vergangenheit wurden viele Bäche begradigt, eingetieft oder technisch verbaut. Dadurch wurden die ökologische Qualität reduziert und das Hochwasserrisiko erhöht. Wir setzen uns für eine konsequente Renaturierung unserer Gewässer in Kall ein. Bäche sollen ihren natürlichen Lauf zurückerhalten, Uferzonen aufgeweitet und Überschwemmungsflächen wiederhergestellt werden. Solche Maßnahmen verbessern nachweislich die Wasserqualität und den Lebensraum für aquatische Arten und schaffen wichtige Rückhalteräume bei Starkregenereignissen. Die Flutkatastrophe von 2021 hat eindringlich gezeigt, wie wichtig es ist, dem Wasser wieder mehr Raum zu geben.

Mobilität ist ein Grundbedürfnis. Sie schafft Teilhabe, verbindet Menschen, ermöglicht Bildung, Arbeit und Freizeit. In einer Flächengemeinde wie Kall bleibt das Auto auf absehbare Zeit ein wichtiger Bestandteil individueller Mobilität. Genau hier liegt die Herausforderung. Wir müssen den Verkehr so gestalten, dass er ökologisch verträglich, sozial gerecht und für alle sicher ist. Dafür braucht es ein Umdenken. Wir müssen den Weg zu einem intelligent vernetzten, emissionsarmen und inklusiven Mobilitätssystem einschlagen. Moderne Mobilität heißt nicht Verzicht, sondern kluge Kombination und faire Zugänge für alle, unabhängig von Alter, Einkommen oder körperlicher Verfassung.

Ja, wir stehen in Kall vor einer doppelten Verantwortung. Die Klimakrise zwingt uns zur schnellen Reduktion von Emissionen, während demografische Entwicklungen, steigende Energiepreise und der Anspruch auf Barrierefreiheit neue Anforderungen an die Verkehrsplanung stellen. Die bestehende Infrastruktur stößt unvermeidlich an ihre Grenzen. Es fehlt an Sicherheit für Rad- und Fußverkehr, ausreichender Erschließung im ÖPNV oder Alternativen zum Flächenverbrauch im ruhenden Verkehr. Kalls Zukunft als lebenswerte Gemeinde hängt wesentlich davon ab, wie wir Mobilität neu denken und gestalten.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN verfolgen deshalb einen ganzheitlichen Ansatz, der Umwelt, Menschen und Lebensqualität in Einklang bringt.

Wir wollen den Fuß- und Radverkehr gezielt stärken und sicherer machen, alternative Mobilitätsformen im ländlichen Raum praxistauglich fördern und den öffentlichen Nahverkehr als Rückgrat einer klimafreundlichen Verkehrswende ausbauen. Gleichzeitig setzen wir auf Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, die unsere Ortskerne wieder zu lebendigen Begegnungsräumen machen.

Ein zukunftsfähiges Verkehrskonzept beginnt vor der eigenen Haustür. Wir setzen uns deshalb für mehr gegenseitigen Respekt im Straßenverkehr und klare Prioritäten beim Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmender ein. Im Umkreis von sensiblen Orten wie vor Kitas, Schulen, Alteneinrichtungen und in Wohngebieten brauchen wir konsequent Tempo 30, sichere Querungshilfen und verkehrsberuhigte Zonen. Diese leicht und schnell umzusetzenden Maßnahmen schaffen mehr Sicherheit und eine neue Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum. Unsere Ortszentren sollen wieder Orte der Begegnung werden, nicht der Durchfahrt.

Der Radverkehr birgt enormes Verbesserungspotenzial. Viele Wege in Kall, zum Beispiel zur Arbeit, zur Schule oder zum Einkaufen sind kürzer als zehn Kilometer und lassen sich problemlos mit dem Fahrrad oder E-Bike zurücklegen. Wir setzen uns für ein flächendeckendes und vor allem sicheres Radwegenetz zwischen allen Ortsteilen ein. Radwege sollen ganzjährig gepflegt und winterfest gemacht werden, um echte Alltagstauglichkeit zu erreichen. An zentralen Punkten wie Bahnhof, Schulen oder Geschäften wollen wir sichere und überdachte Abstellanlagen schaffen. Wo es sinnvoll ist, sollen Fahrradstraßen eingerichtet werden, in denen Radfahrende Vorrang haben und sich sicher bewegen können.

E-Bikes sind eine Schlüsseltechnologie für die Verkehrswende im ländlichen Raum. Durch ihre Reichweite und Alltagstauglichkeit können sie das Auto bei vielen Wegen ersetzen. Dafür ist die zuvor beschriebene Infrastruktur notwendig. Wir wollen zudem an strategischen Punkten Ladesäulen für E-Bikes installieren, kombinierte Mobilitätsstationen entwickeln und die Vernetzung mit dem öffentlichen Verkehr stärken. In Kombination mit Bus und Bahn kann so ein flexibles, klimafreundliches Mobilitätssystem entstehen.

Auch im motorisierten Bereich braucht es neue Impulse: Sharing-Angebote wie Dorfautos, Mitfahrbänke oder Fahrgemeinschafts-Apps bieten niederschwellige Lösungen für Wege ohne festen ÖPNV-Anschluss. Sie helfen den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und fördern auch das soziale Miteinander in der Gemeinde. Wir wollen diese Modelle aktiv unterstützen, vernetzen und durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit bekannter machen. Eine regionale Mobilitäts-App soll alle Angebote von Busfahrplänen über Mitfahrgelegenheiten bis zu freien Carsharing-Fahrzeugen bündeln und den Zugang erleichtern.

Der öffentliche Nahverkehr in Kall bietet durch die Bahnlinie Urft–Köln oder das Taxibus-System Mike bereits gute Ansätze, doch es bleibt Luft nach oben. Wir setzen uns für eine bessere Taktung, barrierefreie Haltestellen und die gezielte Anbindung bislang unterversorgter Ortsteile ein. Besonderes Augenmerk gilt dabei den Bedürfnissen älterer Menschen, Familien ohne eigenes Auto und der Jugendlichen.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gestalten Mobilität nicht für Durchschnittswerte, sondern für die Vielfalt im Alltag. Barrierefreiheit, Verlässlichkeit und Umweltfreundlichkeit sind für uns keine Gegensätze, sondern Grundlagen einer zukunftsfähigen Verkehrspolitik. Nur wenn alle Menschen sicher, selbstbestimmt und klimafreundlich mobil sein können, wird Kall lebenswert bleiben.

Wohnen ist mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen bedeutet Sicherheit, Zugehörigkeit und Lebensqualität. In Kall wollen wir, dass alle Menschen, unabhängig von Alter, Einkommen oder Lebenslage, ein gutes und bezahlbares Zuhause finden. Gleichzeitig stehen wir vor der Aufgabe, unsere Dörfer lebendig zu halten, den demografischen Wandel aktiv zu gestalten und den Zusammenhalt zu stärken. Dabei müssen soziale, ökologische und ökonomische Aspekte miteinander in Einklang gebracht werden.

Die Realität sieht vielerorts anders aus. Grundstückspreise steigen, bezahlbarer Wohnraum wird knapper, junge Menschen wandern ab und ältere Menschen bleiben oft in Häusern, die für ihre Lebensphase zu groß oder unpraktisch geworden sind. Gleichzeitig stehen Wohnungen leer, bleiben Baulücken ungenutzt und veröden Ortskerne. Der Verlust an sozialer Infrastruktur wie Bäckereien, Treffpunkten oder Möglichkeiten zur Nahversorgung verstärkt diesen Trend. Um dem entgegenzuwirken, braucht es eine entschlossene, gemeinwohlorientierte Wohnungspolitik und eine aktive Gestaltung des Zusammenlebens.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen uns dafür ein, dass Wohnen in Kall wieder bezahlbar, nachhaltig und vielfältig wird. Unser Ziel ist eine Gemeinde, in der verschiedene Lebensentwürfe Platz finden und in der Wohnraum gerecht verteilt, ressourcenschonend gebaut und generationenübergreifend genutzt wird. Dazu braucht es Mut zur Umnutzung, gezielte Förderprogramme, genossenschaftliche Ansätze und eine kluge Innenentwicklung statt wachstumsgetriebener Neubaupolitik.

Ein zentrales Vorhaben ist die Entwicklung eines kommunalen Wohnraumkonzepts, das die Bedarfe aller Generationen berücksichtigt. Wir wollen bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen schaffen, die aus dem Elternhaus ausziehen möchten, aber nicht bauen können oder wollen. Gleichzeitig sollen ältere Menschen, die in ihren Häusern zunehmend an Grenzen stoßen, Wohnformen finden, die Gemeinschaft ermöglichen, aber Selbstständigkeit erhalten. Dies bieten gemeinschaftliche Senioren-WGs. So entstehen generationengerechte Lösungen, die vorhandenen Wohnraum besser nutzen und neue soziale Netzwerke schaffen.

Ein solches Konzept verbinden wir mit dem Modell „Jung-kauft-Alt“. Wenn ältere Menschen in kleinere Wohneinheiten ziehen und ihre Häuser an junge Familien übergeben können, entstehen Win-win-Situationen. Die Gemeinde kann diesen Prozess durch Beratung, Förderanreize und den gezielten Ausbau von passenden Wohnformen in den Dörfern begleiten, moderieren und unterstützen.

Für den dringend benötigten neuen Wohnraum setzen wir nicht auf Einfamilienhaussiedlungen auf der grünen Wiese, sondern auf qualitätsvollen, flächensparenden Geschosswohnungsbau, gern genossenschaftlich organisiert. Diese Wohnformen sind nicht nur ressourcenschonender, sondern auch langfristig bezahlbar und gemeinschaftsfördernd. Die Gemeinde kann hier durch die Bereitstellung geeigneter Grundstücke, Konzeptvergaben und Unterstützung bei Gründungsprozessen wichtige Impulse geben.

Um Spekulationen mit Grundstücken zu verhindern, setzen wir uns dafür ein, dass der Erwerb eines Baugrundstückes mit einer Bauverpflichtung einhergeht und somit keine leeren Grundstücke den dringend benötigten Wohnraum blockieren.

Auch die Stärkung der Ortskerne liegt uns am Herzen. Wir wollen dörfliche Treffpunkte wie Dorfläden, Bäckereien, Metzgereien oder kleine Cafés erhalten und fördern. Diese Orte leisten Versorgungsarbeit und sind wichtige soziale Knotenpunkte, die das Leben in unseren Dörfern prägen. Der von uns initiierte Dorfetat, mit dem Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes eingreifen können, hat sich als Instrument bewährt. Dieses Modell wollen wir weiterentwickeln und ausbauen. So lassen sich auf unbürokratischem Weg Sitzgelegenheiten, Infotafeln, Pflanzinseln oder Spielplätze einrichten.

Nachhaltiges Zusammenleben bedeutet für uns auch, im Alltag Ressourcen zu schonen. Wir wollen Repair-Cafés, Tauschbörsen und Nachbarschaftsinitiativen stärken, in denen Menschen sich gegenseitig helfen, Dinge weiterverwenden und voneinander lernen. Solche Orte des Teilens und Reparierens verbinden soziale und ökologische Ziele auf beispielhafte Weise. Gleichzeitig setzen wir auf niederschwellige Bildungsangebote, die Wissen über unsere Natur vermitteln und den Wert unserer Umwelt erlebbar machen. Diese Angebote lassen sich entlang von Wanderwegen oder an Ausflugszielen installieren.

Vielfalt ist ein Reichtum, den wir aktiv gestalten wollen. Kall soll eine offene, tolerante Gemeinde sein, in der Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Lebensweisen und Identitäten ihren Platz finden. Wir setzen uns durch interkulturelle Begegnungsformate, Sprachförderung, Antidiskriminierungsarbeit und die gezielte Einbindung von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in Beteiligungsprozesse für echte Teilhabe ein. Damit erhöhen wir den Anteil an unterschiedlichen Erfahrungen, Blickwinkeln, Bildungssystemen und Werten. Ein Schatz, der für neue Ansätze und Lösungen eingesetzt werden kann.

Gleichstellung ist für uns ebenfalls zentraler Bestandteil moderner Kommunalpolitik. Wir machen uns stark für die Sichtbarkeit und Förderung von Frauen, für die gerechte Verteilung von Care-Arbeit, für Lohngerechtigkeit und eine geschlechtergerechte Planung von Angeboten. Eine gute Gemeindeentwicklung beginnt damit, alle Perspektiven mitzudenken. Die von Frauen, queeren Menschen und Familien mit Sorgeverantwortung gehören selbstverständlich dazu.

Auch die Vereinslandschaft spielt eine tragende Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir wollen die Vereine in Kall gezielt und bedarfsgerecht unterstützen. Dabei setzen wir weniger auf das Gießkannenprinzip, sondern schauen hin, wo Engagement wirklich wirkt. Gleichzeitig setzen wir uns dafür ein, dass Freizeitangebote auch jenseits der Vereinsstruktur möglich sind. Durch offene Sportflächen, Jugendräume oder generationsübergreifende Begegnungsorte lassen sich ansprechende Angebote realisieren.

Ein starkes soziales Miteinander ist die beste Investition in die Zukunft unserer Gemeinde. Kall kann ein Ort sein, an dem niemand ausgegrenzt wird, an dem Menschen füreinander einstehen und an dem Gemeinschaft nicht vom Zufall, sondern von Haltung und politischer Gestaltung abhängt. Die Flut hat uns schmerzhaft, doch deutlich vor Augen geführt, dass wir in der Gemeinschaft stark sind und Unglaubliches bewegen können! Für einen solchen Zusammenhalt setzen wir uns mit konkreten Maßnahmen, verlässlichem Handeln und einer klaren Vision ein. Raum für alle.

Eine zukunftsfähige Gemeinde braucht eine Verwaltung, die effizient, bürgernah und nachhaltig arbeitet. Sie ist das Rückgrat unseres Gemeinwesens, sorgt häufig im Verborgenen, aber stets unverzichtbar für Sicherheit, Verlässlichkeit und gute Abläufe. Bedauerlicherweise steht Kall vor großen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel verschärft sich, die Digitalisierung verläuft schleppend, und finanzielle Spielräume sind durch hohe Folgekosten früherer Investitionen und steigende Pflichtausgaben kaum gegeben.

Dennoch steigen die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger an kommunale Leistungen. Sie wolleln schnelle, verständliche und transparente Prozesse, analog wie digital. Sie wünschen sich Mitsprache, Verlässlichkeit und eine Verwaltung, die auf neue gesellschaftliche Entwicklungen reagiert. Dafür braucht es Mut zu Reformen, den Blick nach vorn und das Vertrauen in die Gestaltungskraft vor Ort.

Wir BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen für eine öffentliche Verwaltung, die aktiv gestaltet, vorausschauend plant und ihre Ressourcen für eine Gemeinde, die auf der Höhe der Zeit ist verantwortungsvoll einsetzt. Dazu gehört, die Digitalisierung nicht als Selbstzweck zu verstehen, sondern als Werkzeug für mehr Effizienz, Transparenz und Teilhabe. Dazu gehört auch, finanzpolitische Entscheidungen konsequent an Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit auszurichten. Kall braucht keine kurzfristigen Effekte, sondern langfristige Stabilität.

Wir setzen uns für eine konsequente Digitalisierung kommunaler Prozesse ein. Mit Sinn und Verstand sollen Verwaltungsabläufe beschleunigt und den Menschen den Zugang zu Leistungen erleichtert werden. Von der Bauanfrage über den Kontakt zum Bürgerbüro bis zur Kita-Anmeldung sollen digitale Verfahren so nutzerfreundlich, sicher und barrierefrei wie möglich sein. Gleichzeitig wollen wir analoge Angebote erhalten, um insbesondere Menschen ohne digitale Endgeräte oder mit Unterstützungsbedarf nicht aus den Augen zu verlieren. Ziel ist eine hybride Verwaltung, die alle mitnimmt.

Die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit ist ein weiterer Schlüssel zur Effizienzsteigerung. In Bereichen wie Personalgewinnung, IT-Infrastruktur oder Fachplanung ist es wirtschaftlicher und inhaltlich sinnvoll, Kräfte mit benachbarten Kommunen zu bündeln. Wir wollen bestehende Kooperationen intensivieren und neue aufbauen. Dabei geht es nicht um den Verlust lokaler Selbstbestimmung, sondern um die kluge Nutzung gemeinsamer Ressourcen zum Vorteil aller Beteiligten.

Um gute Verwaltungsarbeit sicherzustellen, braucht es qualifiziertes Personal, das motiviert ist und sich mit seiner Aufgabe identifiziert. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte setzen wir nicht auf ruinöse Gehaltsspiralen, sondern auf attraktive Arbeitsbedingungen. Dazu gehören flexible Arbeitszeitmodelle, mobiles Arbeiten, eine moderne Ausstattung und gezielte Personalentwicklung. Gleichzeitig wollen wir einfache Verwaltungsroutinen digitalisieren, um Kapazitäten für komplexe Aufgaben freizusetzen. So gelingt es, die Verwaltung zukunftsfest zu machen, ohne sie zu überlasten.

Gute Politik braucht zudem klare finanzielle Leitplanken. Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stehen für eine nachhaltige Haushaltspolitik, die soziale, ökologische und ökonomische Verantwortung miteinander verbindet. Das bedeutet Investitionen in Bildung, Infrastruktur oder Klimaschutz unter Berücksichtigung ihrer langfristigen Auswirkungen zu ermöglichen. Jeder Euro, der heute ausgegeben wird, muss auch morgen noch ökologisch, haushalterisch und gesellschaftlich gerechtfertigt sein.

Großprojekte wie ein neues Hallenbad, zusätzliche Sporthallen oder ein aufwändig gestalteter Urftauenpark müssen deshalb auf den Prüfstand. Wir setzen uns dafür ein, dass alle geplanten Investitionen einem verbindlichen Nachhaltigkeitscheck unterzogen werden. Dabei sollen nicht nur Kosten und Nutzen, sondern auch Umweltwirkungen, soziale Auswirkungen und Folgekosten systematisch bewertet werden. Wo Alternativen bestehen, müssen sie im Sinne einer echten Entscheidungskultur transparent dargestellt und verglichen werden.

Statt Neubau um jeden Preis setzen wir auf den Erhalt und die kluge Sanierung bestehender Infrastruktur. Straßen, Gebäude und Versorgungsanlagen dürfen nicht verfallen, sondern müssen bedarfsgerecht instandgehalten ggf. verbessert werden. Deshalb wollen wir ein systematisches Infrastrukturmonitoring etablieren, das frühzeitig Sanierungsbedarfe erfasst und in die Haushaltsplanung einfließen lässt. So vermeiden wir teure Spätfolgen und sichern die Qualität kommunaler Leistungen.

Auch der Umgang mit begrenzten Mitteln erfordert Transparenz und Beteiligung. Wir wollen die kommunale Finanzpolitik stärker für Bürgerinnen und Bürger nachvollziehbar machen. Möglich wird das durch verständliche Berichte, Informationsveranstaltungen und frühzeitige Einbindung in größere Ausgabenentscheidungen. Nur so entsteht Vertrauen. Nur so entsteht die Bereitschaft, gemeinsam Prioritäten zu setzen.

Eine enkeltaugliche Finanzpolitik bedeutet für uns nicht Sparen um jeden Preis, sondern verantwortungsvolles Investieren in die Zukunft. Wir brauchen funktionierende Schulen, intakte Straßen, eine resiliente Energieversorgung, digitalen Zugang für alle und eine Verwaltung, die bereit für die Aufgaben von morgen ist. Mit grüner Politik schaffen wir die Grundlagen dafür, dass Kall handlungsfähig bleibt, heute und für alle nachfolgenden Generationen.

 

Eine stabile lokale Wirtschaft ist das Rückgrat unserer Gemeinde. Sie sichert Arbeitsplätze, bildet aus, schafft Identifikation und trägt zur finanziellen Handlungsfähigkeit der Kommune bei. Gleichzeitig steht die Arbeitswelt auch in Kall vor einem tiefgreifenden Wandel. Digitalisierung, Klimakrise, Fachkräftemangel und demografische Entwicklungen verändern die Bedingungen für Unternehmen, Handwerksbetriebe und Beschäftigte. Gerade in ländlich geprägten Regionen wie unserer braucht es deshalb eine aktive kommunale Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik, die sich nicht im Standortmarketing erschöpft, sondern konkrete Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft schafft.

Viele Menschen in Kall pendeln täglich zur Arbeit in andere Städte. Das kostet Zeit, belastet Umwelt, mindert Lebensqualität und schränkt das Gemeindeleben ein. Gleichzeitig zeigen sich wachsende Herausforderungen bei der Nahversorgung, der Gewinnung von Auszubildenden und der Nachfolge in lokalen Betrieben. Die Gefahr besteht, dass wertvolles wirtschaftliches Know-how verloren geht und Versorgungsstrukturen ausdünnen. Wir wollen diesem Trend entschieden entgegentreten.

Wir von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen uns für eine Wirtschaftsstruktur ein, die regional verankert, sozial verantwortlich und ökologisch tragfähig ist. Unser Ziel ist es, die lokale Wertschöpfung zu erhöhen, gute Arbeitsplätze vor Ort zu schaffen und jungen Menschen eine Perspektive in ihrer Heimat zu bieten. Dabei denken wir wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz nicht als Gegensätze, sondern als gemeinsame Aufgabe.

Ein zentraler Hebel ist die Stärkung des Handwerks in unserer Region. Handwerksbetriebe sorgen nicht nur für Arbeitsplätze, sondern sind oft auch Ausbildungsbetriebe, Innovationsmotoren und Träger lokaler Identität. Wir wollen die Rahmenbedingungen für das Handwerk verbessern, indem wir gezielt Flächen für kleine und mittelständische Betriebe bereitstellen, in eine gute digitale Infrastruktur investieren und bürokratische Hürden abbauen. Besonders wichtig ist uns die Nachwuchsförderung. In Zusammenarbeit mit Schulen, Berufsberatungen und Betrieben wollen wir praxisnahe Formate wie Schnuppertage, Praktika und Informationskampagnen schaffen, die junge Menschen für eine handwerkliche Ausbildung begeistern.

Auch die Unterstützung von Unternehmensnachfolgen ist ein Thema, das wir aktiv begleiten wollen. Immer mehr Betriebe stehen vor dem Generationenwechsel und sehen nicht selten in eine ungewisse Zukunft. Die Gemeinde kann hier durch Vermittlung, Beratung und gezielte Förderanreize helfen, Betriebsaufgaben zu verhindern und damit Arbeitsplätze sowie regionale Versorgung zu sichern.

Ein großes Potenzial liegt im nachhaltigen Tourismus. Besonders hervorzuheben sind Natur- und Kulturtourismus. Die landschaftliche Schönheit der Eifel, das reiche Vereinsleben und die historischen Ortskerne bieten ideale Voraussetzungen für ein sanftes, qualitätsorientiertes Tourismusangebot. Wir setzen auf Projekte, die regionale Produkte, umweltfreundliche Mobilität und lokale Betriebe miteinander verbinden. Dies wollen wir durch Wanderangebote, Fahrradwege oder kleine Gastgeberstrukturen vorantreiben. Die Gemeinde kann hier durch Infrastrukturförderung, Netzwerkarbeit und gezielte Marketingunterstützung Entwicklung ermöglichen, ohne Natur oder Wohnraum zu verdrängen.

Die Energiewende bietet wirtschaftliche Chancen, die wir konsequent nutzen wollen. Der Ausbau erneuerbarer Energien, die energetische Sanierung öffentlicher und privater Gebäude oder der Aufbau von Nahwärmenetzen schaffen Klimaschutz und lokale Aufträge für Handwerksbetriebe, Planungsbüros und Dienstleister. Wir setzen uns deshalb für eine engere Verzahnung von Klimapolitik und lokaler Wirtschaftsförderung ein. Ausschreibungsmodelle mit regionalen Wertschöpfungskriterien oder Qualifizierungsprogramme in neuen Berufsfeldern sind mögliche Wege.

Darüber hinaus wollen wir neue Formen des Arbeitens und Wirtschaftens aktiv unterstützen. Coworking-Spaces, digitale Gründerinnenzentren oder gemeinschaftlich organisierte Werkstätten können auch in einer ländlichen Gemeinde wie Kall neue Impulse setzen. Die dafür notwendigen Voraussetzungen wollen wir schaffen. Dazu gehören eine leistungsfähige Breitbandversorgung, niedrigschwellige Förderprogramme, kommunale Beratung und die Bereitschaft, innovative Ideen zuzulassen.

Nicht zuletzt begreifen wir wirtschaftliche Entwicklung immer auch als soziale Aufgabe. Wir setzen uns dafür ein, dass Beschäftigung fair entlohnt wird, Teilzeitmodelle ausgebaut werden und Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich ist. Eine gemeinwohlorientierte Wirtschaftspolitik braucht klare Leitlinien. Sie soll Menschen fördern, Ressourcen schützen und langfristige Perspektiven schaffen.

Kall hat das Potenzial, ein attraktiver Wirtschaftsstandort zu sein. Geprägt von starken Betrieben, nachhaltigem Unternehmertum und gut vernetzten Akteuren kann Kall ein Ort grüner Ort der Zukunft sein. Mit kluger Planung, verlässlicher Politik und gezielter Förderung legen wir den Grundstein für eine Wirtschaft, die nicht nur funktioniert, sondern dem Gemeinwohl dient. Macht heute, was morgen zählt.

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12. Juli 2025

Grüner Ortsverband in Kall geht geschlossen in die Kommunalwahl

Die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen am 14. September rückt näher.

In Vorbereitung auf dieses demokratische Ereignis hat der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen in Kall kürzlich seine Kandidatinnen und Kandidaten für die bevorstehende Wahl benannt. In der Sitzung des Wahlausschusses wurden nun alle parteiinternen Aufstellungen bestätigt. Dies gilt sowohl die für die einzelnen Wahlbezirke als auch für die Reserveliste.

In den letzten Monaten konnte der Kaller Ortsverband ein erfreuliches Mitgliederwachstum verzeichnen, so dass sämtliche der insgesamt 14 Wahlbezirke mit engagierten Personen besetzt werden konnten. Besonders erfreulich ist, dass eine nahezu paritätische Besetzung mit Kandidatinnen und Kandidaten gelungen ist.

In den Wahlbezirken kandidieren Klaus Pütz (Kall I), Herbert Lorenz (Kall II), Dagmar Hermes (Kall III), Jana Engels (Kall IV), Jörg Jenke (Kall V), Patricia Dahl (Kall VI), Stephan Schick (Kall VII/Golbach), Hanna Brungs (Sötenich I), Dr. Daniel Tucman (Sötenich II/Rinnen/Urft), Horst Thiesen (Sistg), Marcella Züll (Krekel), Elisabeth Hövel (Wahlen/Steinfeld), David Lorbach (Keldenich) und Dr.-Ing. Guido Huppertz (Scheven/Dottel/Wallenthal).

Die Reserveliste wird angeführt von Jana Engels, ihr folgen Jörg Jenke, Hanna Brungs und die Kandidierenden der übrigen Wahlbezirke.

Die Grünen in Kall zeigen damit nicht nur Geschlossenheit, sondern auch ein hohes Maß an Vorbereitung und Ernsthaftigkeit im kommunalpolitischen Engagement. Kernthemen des Wahlkampfs Ortsverbandes sind unter anderem der Hochwasserschutz, soziale Gerechtigkeit sowie Verbesserung des Wirtschaftsstandorts mit Rücksichtnahme auf Natur und Klima. 

Einigkeit herrscht auch bei der Aufstellung zur Bürgermeisterwahl. Bündnis 90/Die Grünen, FDP und SPD gehen hier gemeinsam ins Rennen. Die drei Parteien stellen als gemeinsamen Kandidaten Emmanuel Kunz auf und unterstützen ihn auf dem Weg in dieses Amt.

„Es ist gut und wichtig, dass der formale Weg für eine demokratische Wahl nun frei ist“, betonte Jana Engels. „In den kommenden Wochen werden wir verstärkt in unseren strategischen Wahlkampf gehen“, ergänzte Horst Thiesen. Für Fragen und Anregungen haben die Kandidatinnen und Kandidaten des Ortsverbands offene Ohren.

Die Kommunalwahl für Nordrhein-Westfalen findet landesweit am Sonntag, den 14. September 2025 statt.