GLOBAL DENKEN. LOKAL HANDELN.
Liebe Mitbürger*innen in den Orten unserer Gemeinde Kall,
seit Monaten beeinträchtigt eine Pandemie unser Leben und wir werden wohl bis weit ins nächste Jahr auf eine Rückkehr zu einer Art Normalität warten müssen. Die Entwicklung eines Heilmittels können wir in Kall zwar nicht vorantreiben, aber es gibt eine Reihe anderer Dinge, die unser Leben beeinflussen und auf die wir hier in Kall selbst Einfluss nehmen können.
Hier wollen wir in kurzen Worten einige unserer Ziele und Ideen zu Themen vorstellen, die uns in Kall betreffen. Vielleicht wird sich nicht alles davon sofort oder ohne weitere Ausarbeitung umsetzen lassen. Aber uns ist es wichtig, eine Idee davon zu geben, wie sich unsere Gemeinde in den kommenden Jahren weiterentwickeln kann.
Kommunalpolitik bietet allen die Möglichkeit, die eigene Zukunft aktiv mitzugestalten. Wir würden uns freuen, wenn Sie mit uns gemeinsam vor Ort aktiv werden oder uns ihre Anregungen mit auf den Weg geben, um das Leben in unserer Gemeinde Schritt für Schritt nachhaltiger und attraktiver zu machen. Hier finden Sie unsere Ansprechpartner vor Ort. Bleiben Sie gesund!
Für Bienen, Vögel und Obstwiesen
Der UNO Weltbericht konstatiert ein globales Artensterben, wie seit Millionen von Jahren nicht. In NRW hat mancherorts die Zahl der Fluginsekten um 75 % abgenommen! Und in der Gemeinde Kall gibt es laut Landesamt LANUV das kreisweit höchste Defizit an ökologischer Qualität. Zeit zu handeln!
Unsere Ziele:
- Mehr Grünland und Streuobstwiesen
- Gemeinde-Pachtland als Trittstein-Biotope
- Einrichtung einer Arbeitsgruppe Naturraum
Flächenverbrauch Netto-Null 2030
Täglich geht Naturfläche verloren, für neue Wohn- und Gewerbeflächen. Die Folgen sind Klimawandel, Artensterben oder Hochwässer. Das Kreisentwicklungskonzept sieht in Kall bis 2040 neue Baugebiete für Tausende von Menschen vor. Dabei ist klar: Kall wird wie der Kreis 2040 weniger Einwohner haben, als heute.
Unsere Ziele:
- Flächenverbrauch Netto-Null ab 2030
- Neue Flächen nur bei entsprechender Entsiegelung andernorts
- Biotopverbund stärken statt Erweiterung zu Gewerbegebiet IV
Bauernhöfe statt Agrar-Fabriken
Massentierhaltung fügt Tieren unsägliches Leid zu! Die Zustände in den Schlachtfabriken sind schockierend, Discounter heizen mit Billigfleisch die industrielle Massentierhaltung an und als Resultat verderben Tankwagen von Gülle unser Grundwasser. Wir brauchen den Umstieg auf eine ökologische Landwirtschaft!
Unsere Ziele:
- Landwirte unterstützen, die beim Tierwohl zum Umdenken bereit sind
- Regionale Vermarktung aktiv voranbringen
Tante Emma 2.0 – Zeit für neue Dorfläden!
Regionale Vermarktung ökologischer Produkte geht Hand in Hand mit der Stärkung unserer Dörfer: neue Konzepte für kleine Läden auf dem Land bringen gute Ware ins Dorf, zu fairen Preisen für lokale Obstbauern, Imker und alle, die nachhaltige Lebensmittelqualität anbieten.
Unsere Ziele:
- Vermarktungsplattform für lokale Produkte
- Regionale Familienbetriebe stärken
Die neuen Jahreszeiten: Dürre, Hitze, Sturm und Starkregen
Der Klimawandel wird von Jahr zu Jahr spürbarer. Hitzerekorde, kaum Regen und kollabierende Wälder. Wir müssen andere Baumarten pflanzen, Bewässerung sowie Hochwasserschutz bei allem mitplanen, und ein verträgliches Mikroklima in den Orten schaffen.
Unsere Ziele:
- Heute planen für einen langfristigen Nutzen
- Grünanlagen als Schutz vor Sturm und Hitze einsetzen
- Systematischer Hochwasserschutz
Naturverträglicher Tourismus
Tourismus schafft lokale Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort. Aber wir brauchen keine Bettenburgen, sondern Kleinbetriebe, die sich mit der Eifel und unserer Natur identifizieren, z.B. durch Zertifizierung als Bio-, Fair- oder tierfreundlicher Gastgeber. Dabei brauchen insbesondere kleine und neue Betriebe Informationen und Unterstützung.
Unsere Ziele:
- Für den Erhalt von Naturwundern!
- Plattform für eine Wanderwelt mit Zukunft
- Öko-Tourismus-Messe in Kall etablieren
Senioren-WGs: mehr Zusammen-Alt in jedem Dorf
Der Umzug in ein Altersheim bedeutet für Senior*innen in den Außenorten, ihren Heimatort und vertraute Menschen zu verlassen. Im Dorf bleiben eine Lücke und Leerstand. Senioren können sich aber auch ein altersgerecht hergerichtetes Haus im Wohnort teilen. Solche Konzepte für neue Wohnformen werden öffentlich gefördert.
Unsere Ziele:
- Senioren-WG‘s in den Außenorten!
- Infoabende in den Dörfern zu Fördermitteln
So wünschen wir uns Kall: familienfreundlich
Die Gemeinde Kall hat seit Jahren zu wenig Kita-Plätze. Dabei legen Lernen und Erziehung wichtige Grundsteine für das soziale Miteinander. Damit Kinder sich begegnen und kreativ sein können, brauchen wir genügend Kita-Plätze mit kompetenten Mitarbeiter*innen und einen Waldkindergarten.
Unsere Ziele:
- Für Jedes Kind ein Kita-Platz!
- Ein vielfältigeres Betreuungsangebot durch z.B. Wald-, Natur- oder Zirkus-Pädagogik
Unsere Dörfer stärken!
Dorfleben bedeutet ein aktives Miteinander von Jung und Alt. Damit unsere Dörfer attraktiv bleiben, brauchen wir engagierte Menschen mit Ideen und Orte zum Feiern und Planen. Die Dorfbewohner sollen selbst Einfluss nehmen können, wie sich ihr Dorf entwickelt.
Unsere Ziele:
- Aufbau eines Zukunftsnetzes Dorf.Landschaft
- Ein finanzielles und zweckbindungsfreies Kontingent zur Dorfentwicklung
- Dorfbewohner wählen Ortsvorsteher direkt
Mobilität - klimafreundlich und jetzt
Kall ist das Tor für den Nationalpark-Tourismus. Wir brauchen eine eBike-Infrastruktur in der Gemeinde und müssen Fahrrädern in den Orten mehr Raum verschaffen. Das ÖPNV-Angebot muss so gut werden, dass ein Verzicht auf den Privat-Pkw möglich ist.
Unsere Ziele:
- Gemeindeweites Angebot an eBike-Stationen
- Fahrradnutzung stärken durch vernünftige Abstellplätze und ein gutes Radwegenetz