20. Januar 2014
Der neue Vorstand ist im Amt
Turnusmäßig wurde am 9. Januar 2014 der Vorstand des Ortsverbands neu gewählt. Zuvor hielt der alte Vorstand einen Rückblick auf die Arbeit von Partei und Fraktion im vergangenen Jahr.
seit ihrer Gründung stehen die GRÜNEN für Transparenz in der politischen Arbeit, deshalb sind unsere Sitzungen grundsätzlich öffentlich. Wir laden alle Bürger*innen ein, sich an der Diskussion zu beteiligen. Bitte teilen Sie uns über das Kontaktformular mit, wenn Sie über unsere Termine informiert werden möchten.
Turnusmäßig wurde am 9. Januar 2014 der Vorstand des Ortsverbands neu gewählt. Zuvor hielt der alte Vorstand einen Rückblick auf die Arbeit von Partei und Fraktion im vergangenen Jahr.
Bei der letzten Bürgermeisterwahl hatten die Grünen mit SPD und FDP einen gemeinsamen Kandidaten. Es war wahrscheinlich ein Fehler, sich so frühzeitig festzulegen. Jetzt haben wir eine andere Situation. Die zwei großen Blöcke, CDU und SPD/FDP, machen es für uns unmöglich, eine erfolgreiche Kandidatur durchzusetzen. Obwohl geeignete KandidatInnen da sind, wären wir nur Zählkandidat.
Bisher ist die Wasserversorgung in Deutschland weitgehend in kommunaler Hand. Nach dem Willen der EU-Kommission soll sich das ändern. Zukünftig soll die Wasserversorgung europaweit ausgeschrieben werden. Dies hätte zur Folge, dass Stadtwerke und Wasserverbände wie der Wasserverband Oleftal mit Konzernen wie Veolia, RWE oder Nestle um die Rechte konkurrieren müssten. Diese finanzstarken Konzerne wären leicht in der Lage, die Angebote der Stadtwerke zu unterbieten. Die Erfahrungen mit Privatisierungen in Großbritannien, Portugal und Berlin zeigen, dass steigende Preise und oft eine schlechtere Wasserqualität die Folge der Privatisierung sind.
Die Vereinten Nationen haben den Anspruch auf sauberes Wasser zum Menschenrecht erklärt. Helfen Sie mit, dass dieser Anspruch in der Europäischen Union durchgesetzt wird und Wasser nicht zum nächsten Spekulationsobjekt für Großkonzerne wird. Unterstützen Sie die erste Europäische Bürgerinitiative mit Ihrer Unterschrift und zeigen Sie, dass Sie gegen die Privatisierung der Wasserversorgung sind. Über 876.000 Menschen unterstützen die Initiative bereits. Hier können Sie unterschreiben: www.right2water.eu/de
Die Sendung "Monitor" berichtete am 13.12.2012 unter dem Titel "Geheimoperation Wasser: Wie die EU-Kommission Wasser zur Handelsware machen will". Hier können Sie den Beitrag anschauen.
Auch in der Gemeinde Kall gibt es sie, die stillen Helden des Alltags: viele ehrenamtlich engagierte Menschen, die oft im Verborgenen Gutes tun. Um die Arbeit dieser besonders aktiven Mitbürger zu würdigen, haben die Grünen vor zwei Jahren den Antrag gestellt, die Ehrenamtskarte einzuführen. Sie wird an Bürger vergeben, die regelmäßig und über einen längeren Zeitraum ehrenamtlich tätig sind. Mit dieser Karte hat man z.B. ermäßigten Eintritt in Schwimmbäder. Die Mehrheit des Gemeinderates hat aber beschlossen, die Karte zunächst nicht einzuführen, da eine kreisweite Einführung der Karte geplant sei.
Nach zwei Jahren ist die Ehrenamtskarte weder auf Kreisebene noch in der Gemeinde Kall eingeführt. Deshalb hat der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Kall sich entschlossen, Bürger auszuwählen, die sich im Sozial- und Umweltbereich engagieren. Sie wollten ihnen eine Anerkennung für ihre geleistete Arbeit zukommen zu lassen. Dies soll vor allem deutlich machen, dass ein solches Engagement wertvoll für unsere Gemeinde ist. Die Grünen werden sich weiterhin um die Einführung der Ehrenamtskarte bemühen.
Die drei Preise gingen an seit einigen Jahren engagiert tätige Bürger aus Kall Dieter Zausch, Annamaria Koch und Esther Lorrig. Herr Zausch sammelt im Gewerbegebiet Müll auf, Frau Koch engagiert sich bei der Tafel in Kall und Frau Lorrig führt Deutschunterricht für Asylbewerber durch. Alle drei machen dies ehrenamtlich, das heißt freiwillig und unentgeltlich. In der "Kölnischen Rundschau" erschien ein ausführlicher Bericht über die Preisverleihung.
Sie waren Nachbarn, die Kinder gingen mit den anderen in die gleiche Schulklasse, sie waren aktiv in den Vereinen und liebten ihren Heimatort: Menschen jüdischen Glaubens in Kall, tief verwurzelt und beheimatet im Ort. Der von den Nationalsozialisten entfesselte Holocaust vernichtete dieses jüdische Leben. Die Kaller Synagoge und Wohnhäuser wurden verwüstet, Menschen jüdischen Glaubens mussten aus Kall fliehen, wurden deportiert und ermordet.
Um die Erinnerung an diese Menschen jüdischen Glaubens in Kall zu bewahren und lebendig zu halten und um aus der Geschichte die richtigen Schlüsse für heutiges Handeln ziehen zu können, wurde in Kall auf Initiative des Ortsverbandes Bündnis 90 / Die Grünen ein "Arbeitskreis Stolpersteine" gegründet. Schulen, Vereine, politische Institutionen, die beiden Kirchen und Interessierte aus dem Gemeindegebiet sind zusammen gekommen und haben über ein Jahr lang das Schicksal der Kaller Juden recherchiert.
Zur Erinnerung und als Ehrung für die Kaller Juden, die Opfer des Nationalsozialismus wurden, werden nun am Freitag, 31. August 2012 in Kall 23 Stolpersteine durch den Künstler Gunter Demnig verlegt. Die Verlegung startet um 9 Uhr mit einer zentralen Veranstaltung an der VR-Bank, Aachener Str. 14-16, wo u.a. auch der Aachener Rabbiner Mordechai Bohrer Grußworte und ein Gebet sprechen wird. Dort werden auch die ersten Stolpersteine in Erinnerung an Siegfried, Johanna und Julia Katz sowie Isaak und Rosalia Roer verlegt. Anschließend werden gegen 9.45 Uhr in der Aachener Str. 26 Stolpersteine verlegt für Hedwig, Ella, Norbert, Ruth, Hildegard und Esther Nolting, Erich und Julia Levy sowie Norbert und Selma Nathan. Auf dem Büchel 22 (Verlegung ca. 10.15 Uhr) lebten Selma und Gisela Vohs, in der Aachener Str. 65 (im damaligen Barbara-Kloster, wo sich heute der Parkplatz des Berufskollegs befindet) Hermann Nathan (Verlegung ca. 10.45 Uhr). Abschließend, gegen 11.1 5 Uhr, werden die Stolpersteine in der Gemünder Str. 9 für Isaak, Jenny und Richard Katz, Karola Rosenbaum und Esther Bergstein verlegt.
Die Verlegung von "Stolpersteinen" ist eine Idee des Künstlers Gunter Demnig. Stolpersteine sind Pflastersteine, die in eine Straße oder auf dem Bürgersteig verlegt werden, i.d.R. vor dem Haus, in dem ein Opfer des Nationalsozialismus seinen selbst gewählten letzten Wohnsitz hatte. Jedes Opfer erhält einen eigenen Stein. Gedacht wird mit diesem Projekt aller ermordeten Opfer des Nationalsozialismus sowie überlebender Angehöriger, denen man mit ihren Familien gemeinsam gedenken möchte. Die Stolpersteine erhalten eine Messingplatte, auf der Angaben zur Person verzeichnet sind. Die Finanzierung der 23 Stolpersteine ist in Kall von Paten übernommen worden. Über 30.000 Stolpersteine sind mittlerweile in über 600 Orten in vielen europäischen Ländern verlegt worden.
Der Arbeitskreis Stolpersteine Kall lädt alle Interessierten herzlich zur Teilnahme an der Verlegung der Stolpersteine ein. Weitere Informationen und Kontakt: Georg Toporowsky, Forum Vogelsang, 53937 Schleiden, Tel.: 02444 / 9157927.