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20. November 2019

Artenschutz am Haus

Viele naturinteressierte Bürgerinnen und Bürger haben in der letzten Zeit im privaten Umfeld die Freude an mehr Natur entdeckt. Man experimentiert mit regionalen Saatgut, alten Obstsorten, Trockenmauern und Wildblumenwiesen. Was hier aber noch weit von einer Routine oder gängiger Praxis entfernt scheint, ist die Berücksichtigung von Artenschutzmaßnahmen an Gebäuden selbst. Der Siedlungsraum nimmt heutzutage als Zufluchtsort für Fledermäusen, Haussperlingen oder Mauerseglern eine immer wichtigere Rolle ein und damit fördert er die Erhaltung der biologischen Vielfalt.
Durch moderne Baustile und auch durch die energetische sinnvolle Sanierung von Gebäuden hat sich die Situation über die vergangenen Jahrzehnte verschlechtert. Ersatzmaßnahmen beim Abriss von Gebäuden, das artengeschützte Tiere aufweist, sind immer nur 2. Wahl.

Hier einige Vorschläge für mehr Natur am Haus:

  • Vor jeder Fassaden- oder Dachsanierung verschaffe ich mir einen Überblick über bestehende Quartiere und hole mir ggf. fachliche Unterstützung, denn erhalten ist besser als ersetzen.
  • Mit Einbausteinen in oder Nisthilfen auf der Fassade schaffe ich neue Quartiere für Vögel und Fledermäuse.
  • Mit Kletter- oder Rankpflanzen schaffe ich Lebensraum und Nahrungsgrundlage für Tiere und verbessere das Mikroklima.
  • Unnötige Lichtquellen schaffe ich ab, Dauerbeleuchtung ersetze ich durch gesteuerte Systeme und unvermeidbare Lichtquellen installiere ich möglichst zielgerecht.
  • Mit einem Gebäudescheck erkenne und eliminiere ich alle Fallen für Tiere, wie große und nicht beklebte Fensterfronten, Lichtschächte ohne Ausstieg oder offene Rohre und nicht abgedeckte Kamine.

Hier entsteht seitens der Gemeinde eine Möglichkeit über einen Ansprechpartner, z. B. Umweltverbände vor Ort, Kontakte zu Eigentümer, Miet- und Wohnungsbaugesellschaften zu fördern. So wächst unsere Gemeinde nicht nur in der Fläche, sondern auch beim Artenschutz. Übrigens: Seit Juni 2018 ist Sistig das dritte Dorf in Deutschland, das als Schwalbenfeundliches Dorf ausgezeichnet ist. Mit fachlicher Unterstützung haben viele Häuser Schwalbennester angebracht.

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