Am Donnerstag den 10. Juli 2008 wurde der Kaller Bahnhof eingesegnet und den Bürgern vorgestellt. Der neue Eigentümer, Regionalverkehr Köln, bezeichnete den neuen Bahnhof als "Dienstleistungsgebäude". In Kooperation von Land NRW, Kreis Euskirchen und der Gemeinde Kall wurde das Gebäude seit 2006 saniert
Im KundenCenter der RVK werden umfangreiche Dienstleistungen angeboten. Es können Fahrkarten für den Öffentlichen Nahverkehr und den DB-Fernverkehr erworben werden. Ebenfalls sind umfangreiche Beratung zu Tickets und Fahrverbindungen im Serviceangebot enthalten. Eintrittskarten zu diversen Veranstaltungen in Köln und Umgebung, sowie Fanartikel des 1. FC Köln können erworben werden.
Im Eingangsbereich bietet die Bäckerei Kamps, neben einem gemütlichen Cafe, ein reichhaltiges Angebot an Backwaren und einige Zeitschriften an.
RVK-KundenCenter und Nationalpark-Infopunkt haben geöffnet:
Mo -Fr 6.00 - 18.00 Uhr, Sa 8.00 - 18.00 Uhr, So 9.00 - 18.00 Uhr
Bäckerei Kamps hat geöffnet:
Mo-Fr 5.00 - 19.00 Uhr, Sa 6.30 - 14.00 Uhr, So 7.00 - 12.00 Uhr
RVK-Geschäftsführer Puderbach und Kalls Bürgermeister Radermacher nutzten die Gelegenheit wieder einmal für eine Attacke auf die ungeliebte Oleftalbahn. Diesmal musste das Thema "Barrierefreiheit" herhalten: auf dem Weg von Gleis 1 und Gleis 2 zum Bahnhofsgebäude muss das Gleis in Richtung Schleiden überquert werden. Dies, so Radermacher und Puderbach, sei mit einem Rollstuhl nur schwer möglich. So würde die Barrierefreiheit des Gebäudes an diesem Gleis scheitern. Da weder eine Über- noch eine Unterführung des Gleises möglich sei, bleibe nur eine Option: das Gleis entfernen.
Wir wissen nicht, ob Herr Radermacher oder Herr Puderbach schon jemals die Züge in Richtung Köln oder Trier benutzt haben. Falls doch, ist ihnen vielleicht aufgefallen, dass man auch das Gleis 1 überqueren muss, um den Zug in Richtung Köln zu erreichen. Wir sind gespannt, wie der Kaller Bürgermeister das Problem lösen will: drüber geht nicht, drunter auch nicht, bleibt nach der Kaller Verwaltungslogik wohl nur "Gleis entfernen" übrig.
Zur Klarstellung: wir begrüßen sehr die Bemühungen um den leichten Zugang auch gehbehinderter Menschen im ÖPNV und im Nationalpark-Infopunkt. Hier wird aber versucht, unter dem Deckmantel der Barrierefreiheit die Stilllegung der Oleftalbahn zu erreichen. Dies wird natürlich nicht gelingen.
Wir freuen uns aber, dass der RVK und dem Kaller Bürgermeister die Barrierefreiheit der Angebote so am Herzen liegt. In einer Anfrage versuchen wir zu klären, wie weit dies denn über den Kaller Bahnhof und das Nationalpark-Shuttle hinausreicht und z.B. die Linienbusse der RVK und die Taxibusse barrierefrei sind. Hier hat Herr Puderbach sicher ein weites Betätigungsfeld.