Eine Stilfrage: SPD und FDP sorgen für Eklat bei Beigeordnetenwahl
Eigentlich sollte die Wahl des Beigeordneten in der Gemeinde Kall einvernehmlich über die Bühne gehen. Die Fraktionen hatten sich im Bewerbungsverfahren auf einen Kandidaten geeinigt, die Wahl im Rat war also nur noch Formsache.
Die Tagesordnung von Ratssitzungen wird gewöhnlich mit der Einladung verschickt â damit sich Fraktionen auf die Sitzung vorbereiten können und Bürgerinnen und Bürger wissen, was Sache ist. Manchmal nutzen Ratsmehrheiten aber die Möglichkeit, kurzfristig neue Punkte auf die Tagesordnung zu setzen. So SPD und FDP, als sie bei der Wahl des Beigeordneten unmittelbar vor der Wahl den Antrag stellte, zunächst die Geschäftsbereiche für den Beigeordneten festzulegen. Reiner Züll im Stadtanzeiger dazu: "Dadurch wurde die gute Atmosphäre der letzten Wochen, in denen sich alle Parteien auf einen Kandidaten geeinigt hatten, schlagartig vergiftet. Ignoriert wurde auch das Organisationsgutachten, das zu anderen Erkenntnissen als SPD und FDP kommt."
Pikant an der Geschichte: gerade die FDP drängte seit Jahren auf dieses Organisationsgutachten, um jetzt die Ergebnisse zu ignorieren. Hierzu Reiner Züll:" Ein Hintergedanke von Gelb-Rot ist sicherlich auch eine stärkere Kontrolle der Verwaltung und die Beschneidung der Kompetenzen des Bürgermeisters."
Um nochmals Reiner Züll zu zitieren: "Am Gesicht von Alfred Schmidt konnte man deutlich erkennen, dass er von dieser Diskussion im Vorfeld seiner Wahl zum Beigeordneten der Gemeinde Kall nicht begeistert war. Obwohl die Wahl einstimmig über die Bühne ging, bleibt für ihn ein bitterer Beigeschmack."
Wir wünschen Alfred Schmidt alles Gute für seine Arbeit in der Gemeinde Kall und freuen uns auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wie wärs mit einer kleinen (fraktionsübergreifenden?) Motorradtour durch die Gemeinde?