Mitglied werden!

GRÜNE Kall

Zukunft entscheidet sich hier.

  

  

Notice: Undefined property: stdClass::$image_intro in /www/htdocs/w008fb86/ov/plugins/system/helixultimate/overrides/layouts/joomla/content/full_image.php on line 118 Featured
12. Februar 2016

Im Kern geht es um Kalls Zukunft!

Das Zentrum von Kall ist heute kein Platz, der Einwohner oder Touristen zum entspannten Verweilen einlädt. Der Durchgangsverkehr durchschneidet den Ortskern und seit Jahrzehnten orientieren sich alle Stadtentwicklungsmaßnahmen am Bedarf von Kraftfahrzeugen. Vergleicht man Kall mit attraktiveren Orten fällt auf, dass es keinen Bereich gibt, an dem Fußgänger abgeschirmt vom Straßenverkehr entlang von Ladenzeilen flanieren können um ihre täglichen Besorgungen zu machen, sich auf ein Schwätzchen in ein gemütliches Café zu setzen oder auf einer sonnigen Außenterrasse den AbeNur ein Kreisel ..nd zu genießen. Selbstverständlich bringt Kall hierfür auch nicht dieselben Voraussetzungen mit, wie manch anderer touristisch verlockender Ort. Aber irgendwo zwischen Weltstadtflair und dem Charme einer Durchgangsstraße gibt es sicherlich Chancen, einem Ortszentrum Leben einzuhauchen. Denn darum geht es im Kern: das Zentrum unseres Gemeindeortes zu beleben.

Möglichkeiten zur Weiterentwicklung von Kall zu einem Ort, an dem man gerne einkauft und verweilt, gilt es also konsequent zu nutzen. Stadtentwicklung ist ein auf Jahrzehnte angelegter Prozess der nur dann zu einem positiven Ergebnis führen kann, wenn man bei den raren Gelegenheiten, die sich für weichenstellende Eingriffe in eine Ortsstruktur ergeben, den Mut hat nicht den vermeintlich einfachen Lösungen zu folgen. Stadtentwicklung heißt dabei zunächst ganz trivial eines: man muss einen Plan haben. Einen Plan, wie man über einen langen Zeitraum alle Maßnahmen im Ortskern so aufeinander abstimmt, dass Schritt für Schritt ein lebendiger Ort daraus entstehen kann. Genau damit haben wir in Kall gerade mit Hilfe der Stadtplaner der RWTH Aachen richtigerweise begonnen.

Weichenstellung für einen attraktiven Ortskern

Nun stehen wir aber schon heute in Kall davor, über einen wichtigen Schritt zu entscheiden. Vor einigen Jahren wurde die Zufahrt zum Parkplatz des REWE-Marktes in Kall aufwändig umgestaltet. Damit die Ein- und Ausfahrt in beide Fahrtrichtungen ohne allzu große Rückwirkung auf den Durchgangsverkehr erfolgen kann, wurde ein Kreisverkehr auf der zentralen Ortsachse errichtet. Bereits wenige Jahre später wurde dieser um einige Meter versetzt an seinen heutigen Platz. Jetzt steht die Sanierung der Urftbrücke auf der Hindenburgstraße an, unmittelbar angrenzend an den REWE-Parkplatz und dessen Zufahrt-Kreisel. Und die Lösung, die dem Rat in der Sitzung des Bau-Ausschusses am 12. Januar 2016 vorgelegt wurde, sieht nun den kompletten Rückbau des Kreisels vor dem REWE-Markt vor, um stattdessen zwei neue Kreisel anzulegen. Der eine davon soll nur wenige Meter weiter auf der Urftbrücke entstehen. Er soll den Verkehr von und in Richtung des Wohngebiets am Hallenbad an die Hindenburgstraße anbinden, anstelle einer herkömmlichen Abzweigung. Die Grafik zeigt auf der linken Seite den Entwurf.

Und noch ein Kreisel?

Der andere Kreisel soll jedoch in der Zufahrt zum Bahnhof entstehen, mitten im Ortszentrum. Über diesen Kreisel soll zukünftig der Verkehr aus Richtung des Rathauses kommend zum REWE-Parkplatz geleitet werden. Und der nach Golbach abfließende Verkehr müsste diesen Kreisel benutzen um in Fahrtrichtung Golbach zu wenden, denn die Ausfahrt vom Parkplatz wäre nach diesen Plänen ausschließlich nur noch in Fahrtrichtung Rathaus möglich. Damit würde zukünftig bis zu dreiviertel des Lkw- und Pkw-Verkehrs vom und zum REWE-Markt am Bahnhof vorbeigeleitet!

Mancher Fahrer wird zur Ausfahrt wohl gleich am Bahnhofsausgang vorbeifahren, um den neuen Kreisel zu umgehen. Gerade der Lieferverkehr mit Lkw dürfte wohl das einfache Aufbiegen auf die Bahnhofstraße am Ende der Bahnhofsausfahrt dem umständlicheren Durchqueren eines Kreisels in der Bahnhofszufahrt vorziehen. Busse und Pkw müssten je nach Konzept hingegen als Linksabbieger den abfließenden Parkplatzverkehr passieren lassen, wenn sie zum Bahnhof wollen. Zu Stoßzeiten des Bahnverkehrs dürfte es so nicht selten zu einem chaotischen Verkehrsgemenge vor dem Bahnhof kommen. Dass das alles für Bahnreisende wie Schüler, Pendler und Touristen mit Nachteilen verbunden sein dürfte, liegt auf der Hand.

Schlimmer noch wiegt, dass mit dieser Verkehrsführung eine städtebauliche Entwicklung zur Attraktivierung des mitten im Ortskern gelegenen Bahnhofsvorplatzes kaum noch möglich wäre. Die Städteplaner der RWTH Aachen sprachen sich daher sowohl im Herbst 2015 als auch im Januar 2016 bei der Präsentation ihres Entwicklungskonzepts für den Ortskern sehr deutlich gegen einen Kreisel vor dem Bahnhof aus und konstatierten, dass eine solche Lösung die städtebaulichen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung des Ortskerns auf den Bereich zwischen dem Kreisel vor der Volksbank und dem Rathaus reduziere.

In der Ausschuss-Sitzung vom 12. Januar haben B90/Grüne daher wie auch andere Fraktionen explizit der Weiterführung der Planungsarbeiten zur Sanierung der Urftbrücke nur unter der Vorgabe zugestimmt, dass damit keine Vorentscheidung zum Bau des Kreisels vor dem Bahnhof verbunden ist. Ebenso wie die Stadtplaner der RWTH Aachen halten wir eine direkte Anbindung des REWE-Parkplatzes an einen vierarmigen Kreisel auf der Urftbrücke für die beste Lösung, ähnlich dem auf einer Bürgerversammlung im vergangenen Jahr vorgestellten Konzept auf der oben stehenden Grafik. Sollte diese Anbindung aus technischen Gründen nicht möglich sein, schlagen wir vor, die heute bestehende Lösung beizubehalten. Nach der Sanierung der Urftbrücke kann von hier aus das Wohngebiet am Hallenbad per Abzweigung oder alternativ in Form einer abknickenden Vorfahrt in Richtung Hallenbad angeschlossen werden. Die Zufahrt zum REWE-Markt würde dann wie bisher über den derzeitigen Kreisel am REWE-Markt erfolgen. Diese Lösung würde dabei der Gemeinde nicht nur Geld sparen. Sie würde auch die Möglichkeit offen halten, den Ortskern Kall langfristig so weiterzuentwickeln, dass sich Anwohner, Besucher und Touristen im Ortszentrum eines Tages wohler fühlen können, als heute. Ein Verkehrskreisel in der Zufahrt zum Bahnhof wäre hierfür unserer Auffassung nach klar der falsche Weg.

Verwandte Artikel