26. Mai 2015
Statement zum Antrag „Unterstützung der Interessengemeinschaft Eifelpendler“
(aus der Ratssitzung vom 07.05.2015)
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit dem Fahrplanwechsel am 14.12.2014 ist das Bahnfahren auf der Eifelstrecke nicht mehr das, was es mal war. Die Einführung des brandneuen Triebwagens vom Typ „Alstom LINT 54 und LINT 81“, sowie die Umstellung der Strecke von Euskirchen nach Bonn als S-Bahn-Strecke S23, einschließlich 4 neuer Haltestellen und einige Änderungen in den Fahrplänen, erwiesen sich als äußerst bedenklich. Die neuen Fahrzeuge fielen direkt durch schwerwiegende Fehler immer öfters aus, mussten durch den Hersteller repariert werden, standen aber in dieser Zeit nicht zur Verfügung. Das führte zu sehr vielen Ausfällen. Zudem schaffen die neuen Triebwagen, durch die langen Standzeiten an den Stationen, nicht die vom Fahrplan vorgegebenen Zeiten, was unter anderem zu den massiven Verspätungen führt. Es wurde auch ein viel zu geringes Platzangebot bestellt und zur Verfügung gestellt, was zur Folge hat, dass die Züge, besonders in der Hauptverkehrszeit, total überfüllt sind.
Alles in allem ist die augenblickliche Situation für die Reisenden auf der Eifel- und Voreifelstrecke unzumutbar. Mittlerweile hat sich die Summe der Verspätungen auf fast 27 Tagen angehäuft und die Anzahl der Komplettausfälle liegt bei 179 Stück. Und das alles in einem Zeitraum von ca. 5 Monaten. Die Zahlen der DB-Statistik sehen dagegen sehr optimal aus, aber das liegt an der Art der Zusammenstellung. Bei der DB werden die Verspätungen auf die gesamte Fahrt umgerechnet, d. h. das eine Fahrt, die überwiegend pünktlich ist, aber am Ende 20 Min. Verspätung hat, auf die gesamte Fahrt umgerechnet wird. Ich komme allerdings am Ende der Fahrt mit 20 Min. Verspätung an, habe meinen Anschluss verpasst oder muss die Zeit nacharbeiten. Bei der DB-Statistik sieht das folglich wesentlich besser aus und deswegen sind die Unterschiede in den Statistiken.
Auch das im März von DB Regio und NVR angekündigte Maßnahmenpaket kann erst beim kleinen Fahrplanwechsel im Sommer umgesetzt werden. Das betrifft allerdings nur ca. 4 Züge im täglichen Fahrplan, bringt somit nicht viele Verbesserungen. Die Ankündigung, dass die Züge wieder laufen sollen, kann man nicht als Erfolg verkaufen, das sollte Standard sei. In der Statistik trat eine kurzfristige Besserung ein, aber das hat sich schon wieder geändert, die Werte verschlechtern sich wieder.
Durch die Initiative der Gründerin der facebook-Gruppe „Eifelpendler“, Gaby Cremer, hat die ganze Problematik ein Gesicht bekommen. Ebenso auch die von ihr initiierten Berichte in der Presse, in Funk und Fernsehen. Für die Gemeinde und den Kreis Euskirchen ist ein gut funktionierender ÖPNV von größter Wichtigkeit. Daher möchte ich die Parteien des Rates bitten, die Forderung der „Eifelpendler“ zu unterstützen.