05.11.2009
Jugendtreff Kall -JETZT!
Entwicklung und Stand der offenen Jugendarbeit in der Gemeinde Kall.
Bereits in den 70er Jahren wurde das Thema Jugendzentrum in Kall diskutiert. Schon damals war die Gemeinde Kall nicht in der Lage, ein Konzept zu entwickeln und Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Während andere Städte und Kommunen, wie Mechernich, Euskirchen, Zülpich und Weilerswist langfristige, zielgerichtete Jugendzentren fördern, ist die offene Jugendarbeit in Kall eher ein Zufallsprojekt. Das Angebot "Schülercafé" hat sich noch nie als offenes und lückenloses Angebot verstanden. Erst waren es die Öffnungszeiten, die teilweise in den Schulalltag fielen, dann gab es Überschneidungen mit den Angeboten der Hauptschule
in den Nachmittagszeiten.
Mittlerweile entwickelt sich die Hauptschule Kall zur Ganztagsschule bis 16 Uhr, auch die Grundschule Kall hat ein offenes Ganztagsangebot. Wen verwundert es, wenn selbst die Hauptschulleitung anmerkt, dass Jugendliche, die den ganzen Tag unterrichtet werden, anschließend nicht das "Schülercafé" besuchen. Das Gleiche gilt auch für die Grundschüler. 2/3 der Kaller Jugendlichen besuchen andere Schulformen oder haben eine Lehrstelle. Für sie ist der Begriff "Schülercafé" als Angebot nicht greifbar. Auch diese Jugendlichen brauchen eine Alternative.
Offene Jugendarbeit wird immer öfter als Angebot für Minderheiten genutzt, dies entspricht aber nicht der Aufgabe eines Jugendtreffs. Für auffällige Einzelgänger gibt es weitreichende Angebote der Jugendhilfe.
Eine geplante Bedarfsanalyse, die einen neuen Standort und damit ein differenziertes Angebot vorhält, wird seit 2 Jahren von der Verwaltung ausgebremst. In der letzten Sozialraumanalyse waren die Auffälligkeiten von Jugendlichen in Kall überdurchschnittlich hoch, dies macht eine Erneuerung der Jugendarbeit notwendig. Statt Vertreibung durch Polizei und Ordnungsamt ist es notwendig, Jugendliche zu integrieren. Ende des Jahres sollen endlich Ergebnisse vorliegen.
Wenn man allerdings die Art und Weise der Befragung sieht, soll eine Analyse in enger Zusammenarbeit mit der Hauptschule erfolgen. Hier ist zu befürchten, dass große Teile der Jugendlichen aus Kall gar nicht beteiligt werden.
Wenn der Standort Hauptschule aufrecht erhalten wird, läuft Kall Gefahr, den Bedarf wegen der Ganztagsschule, aberkannt zu bekommen. Offene Jugendarbeit würde in Kall dann nicht mehr finanziell gefördert. Dies gilt es zeitnah zu verhindern.