14. Mai 2014
„Die Zersiedlung durch weitere Baugebiete muss aufhören“ – Wissenschaftler warnt vor einer Abwärtsspirale
So lautet die Schlagzeile im „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom 11. April 2014. Eindrucksvoll bestätigt Manuel Slupina, Wissenschaftler beim „Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung“, die Haltung von Bündnis 90/Die Grünen zur weiteren Ausweisung von Baugebieten im neuen Flächennutzungsplan. Und auch sonst zeigen sich die Ansätze unserer Politik in Übereinstimmung mit dem Experten: Innenentwicklung vor Außenentwicklung, Förderung des Tourismus zur besseren Nutzung der vorhandenen Infrastruktur, kostengünstige Lösungen für die teure Abwasserbeseitigung.
Und noch eines führt Slupina aus: eine Trendwende weg von der Landflucht ist nicht in Sicht. Das steigende Bildungsniveau ist für die ländlichen Regionen Fluch und Segen zugleich. Die jüngeren, gut ausgebildeten Menschen sehen ihre Zukunft eher in der Stadt.
Das hält die übrigen Parteien im Rat nicht davon ab, an den Rezepten aus dem vergangenen Jahrtausend festzuhalten und sich wandelnde Bedingungen einfach nicht zur Kenntnis zu nehmen. Weitere Gewerbe- und Baugebiete sollen erschlossen, Pendlerparkplätze erweitert und Straßen gebaut werden. Auch wenn der Flächennutzungsplan noch kein Bebauungsplan ist, so schafft er doch Begehrlichkeiten. Bleibt nur zu hoffen, dass sich bis dahin der notwendige Sinneswandel bei den Ratsvertretern einstellt.