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Zukunft entscheidet sich hier.

  

  

August 2007 - Gelder für den Nahverkehr werden gekürzt

Mehr "Eigenverantwortung" der Kommunen für den Nahverkehr fordert Oliver Wittke, Verkehrsminister des Landes Nordrhein-Westfalen. Dahinter verbirgt sich letztlich nichts anderes, als weniger Geld für den Nahverkehr - und die Kommunen "dürfen" in Zukunft selbst entscheiden, wo sie dieses Geld einsparen. 

Diese Politik trifft besonders den ländlichen Raum mit einer hohen Zahl von Pendlern. Für viele stellt die Bahn nach den Benzinpreiserhöhungen der letzten Monate die einzige noch wirtschaftliche Möglichkeit dar, den Arbeitsplatz zu erreichen. Gleichzeitig wird von den Beschäftigten immer mehr Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten verlangt. Eine solche Politik gefährdet die Zukunft des ländlichen Raums.

Gleichzeitig kürzt der Finanzminister die Pendlerpauschale und trifft auch damit besonders die Arbeitnehmer, die weite Wege zurücklegen müssen. Wenn ein Selbständiger zur Arbeit vor Ort fährt, sind die Fahrtkosten Betriebskosten und können selbstverständlich von der Steuer abgesetzt werden. Fährt ein Arbeitnehmer zur Arbeit und setzt die Kosten ab, ist es eine "Subvention". Das will uns zumindest Peer Steinbrück einreden.   

 

Wer bisher einen Gebührenbescheid von der Gemeinde erhielt und damit nicht einverstanden war, der konnte Widerspruch einlegen, und der Bescheid wurde noch einmal genau überprüft. Wo Menschen arbeiten, unterlaufen Fehler, die mit einem Widerspruch schnell geklärt werden. Und auch Korrekturen können schnell durchgeführt werden. So wurden in Köln im vergangenen Jahr 8093 Widersprüche gegen den Grundsteuerbescheid erhoben, und 5731 mal korrigiert. Dies liegt daran, dass die Stadt erst nach dem Versand des Bescheids vom Finanzamt über Änderungen informiert wurde. Ein einfaches und effizientes Verfahren für Stadt und Bürger.

Unser Innenminister sieht das natürlich ganz anders. In Zukunft sparen die Bürger Zeit und Geld, weil sie gleich klagen können und nicht mehr erst einen Widerspruch einlegen müssen. Dumm nur, dass der Widerspruch bisher kostenlos war, eine Klage aber auf jeden Fall Geld kostet. Widersprüche sind in einigen Monaten erledigt, Klagen vor dem Verwaltungsgericht dauern gewöhnlich mindestens ein Jahr. Leidet hier jemand an Realitätsverlust? 

"Politik gegen die Bürger", schreibt der Kommentator der "Kölner Stadt-Anzeigers", Andreas Damm. Dieser Bewertung können wir uns nur anschließen.